Auch die Idee, dass hier ein erfahrener (wenngleich junger) Pilzexperte seine praktischen Erfahrungen mit dem Finden, Bestimmen (etliche Speisepilze waren mir neu), Sammeln, Konservieren und Zubereiten (leckere Rezepte!) teilt, ist sehr sympathisch. Ein richtig praktischer Ratgeber, der die Leser an die Hand nimmt wie ein pilzkundiger Opa. Dazu passt durchaus, dass der Autor seine Leser duzt. Ein bisschen merkwürdig mutet an, dass er die einzelnen Pilze in der ersten Person sprechen lässt („Ich bevorzuge basische Augebiete bzw. Auwälder.“), dies dann aber nicht konsequent durchhält. Vollends verwirrend wird es angesichts der Tatsache, dass der Autor vom seinen eigenen Pilzsammlererfahrungen ebenfalls in der Ich-Form berichtet.
Auch sonst hat das Buch seine Licht- und Schattenseiten. Etliche wirklich wertvolle Tipps - wie sieht ein guter Pilzwald aus, auf welche Nachbarbäume ist zu achten - muss man suchen wie die Stecknadel im Heuhaufen - oder eben den Speisepilz im Wald.
Seitenweise muss ich mich als Leser in den Anfangskapiteln durch Weitschweifiges, Floskeln, Doppelungen kämpfen. Dass der Aufenthalt im Wald erholsam ist, hat man dann doch irgendwann kapiert. Ein gutes Lektorat und viele Straffungen wären dringend nötig gewesen. Dadurch vergibt sich das Buch leider viel. Dennoch kann ich es nur empfehlen und werde es auch verschenken.
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