Mittwoch, 10. April 2019

Ladislav Slivka/Herma Schaper: Der grüne Drache

Dieses wunderliche Märchenbuch, ein Flohmarktfund, erzählt von einem rätselhaften grünen Drachen. Ich konnte nicht herausfinden, ob es in zumindest in Teilen auf ein chinesisches Volksmärchen zurückgeht, tippe aber, dass es komplett der Fantasie des Autors Ladislav Slivka entsprungen ist.



Der Kaiser von China ist neidisch auf den Kaiser von Japan, weil dieser einen siebenköpfigen Drachen besitzt. Lange sucht er nach einem eigenen Drachen, bis ihm ein kleiner Junge sogar ein zwölfköpfiges Exemplar bringt, das schimmert wie der Mond, der sich in einem dunkelgrünen See spiegelt. Unter der Bedingung, dass das Tier weiter mit Kindern spielen darf, überlässt er ihm dem Kaiser. Die missgünstigen Höflinge vertreiben jedoch die Kinder und spannen den Drachen vor die Kutsche. Der lässt sich das nicht gefallen, verspeist Kaiser samt Hofstaat, fällt jedoch der Schwermut anheim. Ein Zauberer heilt ihn erst und verwandelt ihn dann in Porzellan. So gelangt in die Hände des Erzählers, hilft diesem aus Geldnot und sorgt dafür, dass dieser schließlich in einem fliegendes Paket mit einer schönen Prinzessin in eine schöne Zukunft reist.

Das 1959 in München-Aubing verlegte Bilderbuch ist ungemein poetisch, versponnen humorvoll und kindgerecht erzählt. Es regt die Fantasie an. Dazu tragen auch die filigranen und ausdrucksstarken kolorierten Tuschezeichnungen von Illustratorin Herma Schaper bei. Erhältlich ist es vereinzelt über den antiquarischen Buchhandel.

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