Donnerstag, 14. Juli 2011

Ghosts of Spain (Kritik vom Februar 2007)

Sehr empfehlenswert ist das Buch "Ghosts of Spain - Travels through a Country's hidden Past" vom britischen Spanienkorrespondeten Giles Tremlett (Verlag Faber&Faber). Es fasst nicht nur Geschichte und aktuelle politische Lage Spaniens sehr kompetent zusammen, sondern beschert allen Lesern, die längere Zeit in Spanien leben oder gelebt haben, unzählige "Genauso ist es"-Erlebnisse.

Was hat es mit der spanischen Sucht nach dem Neuen und der Verachtung für alles Alte und Historische auf sich? Wie verträgt sich der sprichwörtliche spanische Stolz mit dem latenten Minderwertigkeitsgefühl aller Spanier? Was hat es mit dem übertriebenen Sauberkeitswahn, der Liebe zum Lärm, der ungezügelten Bauwut, dem bedingungslosen Hierarchiedenken vieler Spanier auf sich? Warum sind Spanierinnen verrückt nach Schönheitsoperationen? Spukt der alte Franco immer noch in vielen Köpfen herum? Was treibt die Separatisten um? Wieso ist spanische Kultur ohne die verachteten Gitanos nicht denkbar?

Auf 420 informativen Seiten nimmt der Autor schlüssig zu all diesen und vielen weiteren Fragen Stellung. Er entwickelt seine eigenen Theorien, denen man folgen kann oder nicht, die aber immer von einer tiefen Sympathie für Spanien und seine Bewohner geprägt sind.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen