Montag, 4. Juli 2011

Armand Coppens: Memoiren eines Erotica-Händlers

Es gibt Bücher, die sind noch gar nicht so alt und doch aus einer so vergangenen Zeit, dass man sich bei jedem Satz wie ein Eindringling vorkommt. Ein liebenswertes Relikt aus einer so fernen Zeit sind die "Memoiren eines Erotica-Händlers" von Armand Coppens von 1970 (!) Das war eine Epoche, in der erotische Bücher noch verboten waren, unter dem Ladentisch gehandelt wurden, ähnlich unzugänglich wie heute etwa Drogen.
Es waren aber auch noch Zeiten, in denen das Medium Buch noch eine wirkliche, existenzielle Bedeutung hatte. Heute ist solche Literatur überall und jederzeit zugänglich, allerdings fehlt der Zauber des Verbotenen, der sich damals wohl mit dem jahrhundertealten Zauber des Buches vereinte. Viele Anekdoten aus der Welt des etwas anderen Buchhandels hat Coppens sicher nur aufgeschnappt und wiedergegeben. Anderes ist amüsant, vieles bezeichnend: Für ein gutes Geschäft tut dieser Buchhändler fast alles, wie ein Drogendealer weiß er die Sucht seiner Kunden zu Geld zu machen. Das wiederum ist nicht aus der Mode gekommen.

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