In Gegensatz zu Bennetts hochgelobten Die souveräne Leserin, welches ich für ein ziemlich belangloses, misslungenes Buch halte, macht diese Erzählung von 1996 ordentlich Spaß. Der Autor gräbt ganz große Wahrheiten aus und reibt sie den Ransomes (und Ihrem inneren Ransome, lieber Leser) unter die Nase. Wie viele Weckrufe brauchen diese Leute denn noch, um endlich zu kapieren, dass es durchaus sinnvoll sein kann, sein Leben zu verändern?
Schön ist die Schilderung, auf welches Echo die Ransomes mit ihrer Einbruchsgeschichte bei Freunden stoßen. Diese ind nicht wirklich beeindruckt sondern lassen die der Ransomes Geschichte "nur als unvermeidlichen Auftakt über sich ergehen", weil sie auf ihren Einsatz warten, um endlich selbst von einem Diebstahl zu erzählen, den sie oder irgendwelche Bekannten erlebt haben. Ach ja, die menschliche Kommunikation
Auch die von Amts wegen geschickte Psychologin weiß, wie die Menschen ticken. Immer wieder versichern ihr Betroffene, nach dem Verlust von nun an "mit leichterem Gepäck" zu reisen, nur um ihre Wohnung postwendend noch schlimmer vollzustopfen, weil sie einfach nicht darauf verzichten können, Dinge zu kaufen.
Bennetts leichter, ironischer Stil hat viel von Roald Dahl:
"Wir sind alle Menschen", sagte der Wachtmeister. - "Ich bin Anwalt", sagte Mr. Ransome.
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