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Samstag, 9. September 2023

Roald Dahl: Gesammelte Erzählungen

Keiner, der selbst Geschichten schreibt, kommt an Roald Dahl vorbei.

Seine Handlungen sind ebenso zeitlos wie die Typen, die durch eine undurchdringliche Welt schlurfen: die ewigen Verlierer, denen ihre kleinen Betrügereien über den Kopf wachsen, die viel mehr lostreten, als sie wollen, deren ausgeklügelte Pläne nicht aufgehen, weil die andere  eben auch mit gezinkten Karten spielen, weil die anderen eben noch gerissener oder auch noch dümmer sind - und gerade deshalb gewinnen. 

Dahls Geschichten aus den Vierziger- bis Sechzigerjahren - in diesem Band sind alle versammelt - zelebrieren das „Was wäre wenn“. Selbst die dümmstmögliche Option tritt ja auch in der Realität irgendwann einmal ein, das weiß jeder, der lange genug lebt.

Manchmal dreht sich mit einem einzigen Satz die gesamte Handlung ins Gegenteil. Fast immer ist ein Sprichwort, wie das von der Grube, in die man selbst hinein fällt, das den Plot schon vorwegnimmt.

Sie wollen das Geschäft ihres Lebens machen oder beim illegalen Pferderennen den Jackpot knacken, den Pelzmantel heimlichen Liebhabers verstecken, Fasanen mit Betäubungsmitteln wildern, unmögliche Wetten gewinnen oder eine spottbillige Unterkunft beziehen, sie sind Rattenfänger, Bienennarr, Taxidermistin, sadistische Ehefrau und unterwürfiger Ehemann (oder umgekehrt), Eifersüchtige, radikale Vegetarier, Franz Liszts Reinkarnation als Katze, Adolf Hitlers Mutter…

Und einer entwickelt eine KI, die Geschichten schreibt. 1948!

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