Montag, 22. Mai 2023

Laurent Gaudé: Der Tod des Königs Tsongor

Hört sich seltsam an, ist aber das beste Schlachtenepos, das ich jemals gelesen habe. Erschienen 2002, erzählt dieser Roman von Tsongor, der rücksichtslos ein riesiges (afrikanisches?) Reich erobert, größtes Ansehen genießt, Schätze anhäuft, vier Söhne und eine Tochter hat. 

Dann jedoch ergibt sich ein unlösbarer Konflikt - zwei Männer wollen die Hand von Tsongors Tochter Samilia und sind bereit, Krieg um sie zu führen. Dieser ausweglosen Situation will der alte Tsongor entkommen, indem er sich selbst tötet. Doch sein Leichnam findet keine Ruhe und wird Zeuge, wie die blutige Saat, die er selbst mit seinen Eroberungsfeldzügen gesät hat, aufgeht und alles verschlingt, was ihm etwas bedeutet hat: Es bleiben nur noch Tod und Zerstörung und viele in schöner, episch-biblischer Sprache erzählte philosophische Gedanken über Zeit, Freiheit, Schuld und Hoffnung.

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