Grudovas Figuren vegetieren, vagabundieren, modern und verkriechen sich sich zwischen magischen Apparaturen, Brautkleidern, Dosenfleisch, Pfauenfedern, Kakerlaken, grässlichen Puppen und immer wieder Nähmaschinen, ersticken langsam, misshandeln, zerhacken, verbrennen sich, fressen manchmal auch ihre eigenen Kinder oder sich selbst auf.
Grudovas Bilder und Vergleiche rocken dabei richtig: „Edwards Eltern sahen wie zusammengeknüllte Kugeln aus Zeitungspapier und Stoff aus.“
Alles hat in diesem Panoptikum der Skurrilitäten seinen Platz: Verfaultes, Verdorbenes, Verwesendes, Fäkalien sind höchst ästhetisch drapiert. Angst, Beklemmung empfinden höchstens die Leser. Die Figuren handeln maximal gefühlsarm, unempathisch als gehorchten sie Zwängen und Notwendigkeiten. Das erinnert dann schon an Kafka
Leider kommen wir Männer bei Grudova nicht gut weg. Im besten Falle sind wir treudoof, meist aber bösartige, sadistische Mängelwesen.
Ach ja: lesenswert!
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