Sonntag, 20. Oktober 2024

Gaea Schoeters: Trophäe

Irgendwo in Afrika: Ein US-amerikanischer Großwildjäger scheitert an einem Nashorn und akzeptiert stattdessen das Angebot, gegen fürstliche Bezahlung einen Menschen – den Angehörigen eines indigenen Volkes – bis zum Tod zu jagen. Die Idee ist unerhört und verspricht Spannung. Tatsächlich ist der Roman der flämischen Autorin Gaea Schoeters als philosophische Betrachtung über Jagen und Gejagtwerden, Leben und Sterben, Kampf und Wagnis angelegt. 

Dennoch war er für mich mühsam zu lesen. Das liegt daran, dass es der Autorin nicht gelingt, lebendige Sprachbilder - Kino im Kopf - zu erzeugen. Stattdessen greift sie auf blutleere Floskeln und platte Klischees zurück: Die „Fingerspitzen kribbeln, „eine unangenehme Spannung hängt in der Luft“, „sein ganzer Körper begehrt auf“ und die indigenen Jäger sind „eins mit der Natur und trotzdem überlegen“. 

Schade.