Todd Keane, Tech-Milliardär und Pionier der künstlichen Intelligenz, der an Demenz leidet, Evelyne Beaulieu, 92-jährige kanadische Meeresbiologin, Todds früherer Freund Rafi Young und Rafis Partnerin, die Künstlerin Ina Aroita, treffen auf der Pazifikinsel Makatea zusammen.
Ein Buch wie ein wunderschöner Bildband. Es gilt, die Beschreibungen zu genießen, sich an ihnen erfreuen. Oder auch wie ein sehr unterhaltsam geschriebenes Sachbuch. Oder ein Gast, der zwar geistreich und unterhaltsam ist,
aber einen Tick zu lange bleibt.
Wer es liest, erfährt viel Wissenswertes, eine enorme Menge über das Meer und seine Bewohner, über Spielen in allen möglichen Formen und über die Emtwicklung künstlicher Intelligenz. So plätschert es über viele, viele Seiten geistreich dahin. Sprachlich ist alles politisch sehr korrekt. Die Guten, das sind die Minderheiten, die Benachteiligten, die Frauen. Vielleicht weil Todd, der ganz offensichtlich als Erzähler fungiert, es so darstellen will.
Eine echte Handlung kommt erst nach auf den letzten von 500 Seiten zustande. Dann aber taucht ein Hauch von unzuverlässigem Erzählen auf und es enthüllt sich ein Spiel mit der Wirklichkeit, in dem absichtlich unklar bleibt, ob manche der Personen nur in Todds Fantasie - als von ihm geschaffene Avatare - existieren oder in der "Realität". Oder ob das heutzutage noch einen Unterschied macht. Gleiches gilt für die Insel Makatea - ist das am Ende nur eine virtuelle Welt, die Todd geschaffen hat?