Als Januarlektüre hatte ich mir einen packenden Thriller erhofft, in dem es knackig kalt ist, Eis und Schnee klirren und das Erbarmen ganz weit weg ist. Schon klar, da darf man dann halt nicht Sandra Brown lesen.
Eine Reihe junger Frauen wurde entführt und ermordet und eine Frau steckt mit dem mutmaßlichen Serienkiller in einer eingeschneiten Berghütte fest. Derweil versuchen die Dorfbewohner und die Polizei, die Hütte zu erreichen.
So weit so gut. Doch: „Die geschwächten Fundamente ihrer Ehe sackten unter der Trauer zusammen.“ Und „dann begann ihr Herz unter den Rippen zu hämmern“. Und schließlich „spürte er unvermittelt ein Frösteln, das nichts mit den Temperaturen draußen zu tun hatte.“ So, so, noch kälter also. Aber ich will dieses Frösteln selbst spüren und nicht Plattheiten lesen, so weit das Auge reicht. Der Küchenpsychologie- und Kitschfaktor ist extrem hoch. Macht nichts. Bis zum unerträglichen Happy End kann der Leser allemal in diverse menschliche Abgründe blicken.
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