Donnerstag, 15. März 2018

Jörg Nädelin: Den Albtrauf entdecken

Ausblicke von der XXL-Terrasse
Buchautor Jörg Nädelin hat dem Albtrauf einen umfangreichen Bildband gewidmet

Mehr Schwäbische Alb geht nicht: Ein wirklich umfassendes, übersichtlich gegliedertes und verständlich geschriebenes Werk über das Mittelgebirge zwischen der Baar im Westen und dem Ries im Osten hat Jörg Nädelin verfasst. Der Schulamtsdirektor im Ruhestand, Jahrgang 1947, hat in sein 444 Seiten starkes Kompendium „Den Albtrauf entdecken“ mehr als 1000 Stunden investiert. Das Ergebnis hat er im Selbstverlag veröffentlicht.

„Die Schwäbische Alb ist das abwechslungsreichste Mittelgebirge, das ich kenne“, sagt Nädelin, der auf der Zollernalb aufwuchs, später Maschinenschlosser, Lehrer, Konrektor und Schulleiter wurde. Er ist herumgekommen in der Welt, war Fortbildner im brasilianischen Sao Paulo und in Mexiko-Stadt. Später dann wurde Nädelin Referent an der Akademie Comburg, Schulrat in Bad Mergentheim und Heilbronn, zuletzt Schulamtsdirektor in Heilbronn. Seit 2010 ist er im Ruhestand.

Das Besondere an der Alb ist eben der Trauf – die nördliche Abbruchkante. „Wie an einer lang gestreckten Terrasse sind hier immer wieder neue Ausblicke möglich“, schwärmt der Autor. Nädelin ist ein Erklärer, das wird beim Blick in sein Buch deutlich. Er zeigt auf, wie Gesteinsformationen, Berge, Hügel, Buckel entstanden sind, erzählt die Geschichte von Burgen, Kastellen, Schanzen, Kirchen und Städten wie Aalen oder Bopfingen. „Den Albtrauf entdecken“ ist kein Wanderbuch. Vielmehr erfährt der Leser, wie die Landschaft entstanden ist, wer einst hier herrschte oder Handel trieb. „Mit geschichtlichem Hintergrund erlebt man die Landschaft noch intensiver“, betont Nädelin.

Die sehenswerten Fotos stammen zum großen Teil vom Autor selbst. Fasziniert war er nach eigener Aussage vom Ries mit seiner einzigartigen Landschaftsform, seiner milden Temperatur und Nördlingens mittelalterlicher Altstadt im Zentrum: „Das war für mich Neuland“, so Nädelin, der, so  berichtet er, viele Teile der Alb erst durch seine Buchrecherche kennengelernt hat.

Erschienen in Ipf- und Jagst-Zeitung/Aalener Nachrichten, 14. März 2018






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen