Die Reise, die von Weimar über Frankfurt, den Hunsrück, Mainz und das Kyffhäusergebirge wieder zurück nach Weimar führt, verläuft selbstverständlich turbulent, es kommt zu Verstrickungen und Verwicklungen. Die einen sind einander nicht grün (Kleist und Goethe), andere (Goethe und die Brentano, Humboldt und Kleist (!)) wiederum sind sich überaus zugetan. Der Autor hat die Dichter und Denker in ihren Eigenheiten fabelhaft charakterisiert und treffend überzeichnet.
Das Wunderbare an diesem Buch aber sind die allgegenwärtigen Anspielungen auf die historischen Dichterpersönlichkeiten und ihre Werke. In nahezu jedem Dialog kann der Leser Zitate oder Figuren aus Dramen, Romanen, Gedichten oder Abhandlungen von Goethe & Co. entdecken. Das Ganze erscheint nie gewollt, höchstens satirisch überhöht: Denn natürlich greift Schiller im Ernstfall zu Armbrust und hortet in seinem Schreibtisch faule Äpfel. Wenn Goethe dann plötzlich mit Schiller-Zitaten um sich wirft, hat dies eine ganz spezielle Bedeutung, die die Handlung voranbringt. Löhr ist ein wahres Kunstwerk gelungen.
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