Der deutsche Bergsteiger und Abenteurer Hans Ertl war während der NS-Zeit Kameramann und Liebhaber Leni Riefenstahls. Nach dem Krieg bekommt er in Deutschland keinen Fuß mehr auf den Boden und entschließt sich, mit seiner Frau Aurelia und den drei Töchtern Monika, Heidi und Trixi nach Bolivien auszuwandern.
In Bolivien kommt der umtriebige, fast besessene Ertl nicht zur Ruhe und unternimmt sogleich eine Expedition in den Urwald. Ertl verliebt sich in eine Assistentin, Heidi in einen Expeditionsteilnehmer. Monika teilt die obsessive Art der Vaters: Sie heiratet erst in jungen Jahren einen reichen, aber unerträglichen Deutsch-Bolivianer, wendet sich dann den Ärmsten zu, gerät ins Umfeld der Nationalen Befreiungsarmee Che Guevaras, wird nach dessen Ermordung Vertraute und Geliebte von dessen Nachfolger Inti Peredo und rächt dessen Exekution, indem sie den bolivianischen Konsul in Hamburg erschießt.
Die Ertls hat es wirklich gegeben. Die düstere Romanhandlung, die auf historischen Ereignissen basiert, wird aus den Perspektiven verschiedener Personen erzählt, darunter die drei Ertl-Töchter. Das Ganze ist atmosphärisch äußerst dicht, inhaltlich stimmig, sprachlich treffend und sehr mitreißend erzählt. Vielleicht eine Art Fazit: Enttäuschungen und Niederlagen begleiten uns - wir können ihnen nicht entfliehen. Schon gar nicht mit Gewalt.
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