Dienstag, 28. August 2012

Leo Perutz: Der schwedische Reiter (1936)

Ey sapperment!Wenn Ihr schon unbedingt historische Romane lesen müsst, nehmt  diesen. Einen besseren gibt es nicht: so märchenhaft so verwoben und verwunschen, so magisch und mythisch und dennoch knallhart. Die Reichen sind reich, die Armen sind so arm, dass es kracht, und bleiben es ihr Leben lang. Wer betrogen wird, betrügt, wer verrät, der wird verraten - so ist das Spiel. Im eisigen Schlesien des 18. Jahrhunderts und heute.

Dieser mehrfache Rollen- und Identitätstausch, der sich zwischen einem  Dieb und einem schwedischen Soldaten abspielt, ist ein Glanzstück an Handlung, lässt den Leser traurig und zornig zurück, und gibt ihm doch das Gefühl, alles müsse haargenau so ablaufen. Liebe Autoren historischer Romane: Bitte, bitte eine Scheibe abschneiden!