Anthony Horowitz - das weiß, wer diesen Blog regelmäßig liest - gehört zu meinen literarischen Helden. Und er bleibt es, auch wenn ich mich über diesen zweiten Band der Hawthorne-Reihe regelrecht geärgert habe.
Klar, es ist der Running Gag dieser Reihe, dass der feingeistige Schriftsteller Anthony Horowitz immer die falschen Schlüsse zieht und der raubeinige Ex-Polizist, dessen Abenteuer Horowitz niederschreiben soll, ihm meilenweit voraus ist. Auch, dass der Leser längst alles durchschaut, während der neunmalkluge Horowitz immer noch im Dunkeln tappt (das ist natürlich unzuverlässiges Erzählen at its best). So auch diesmal. Nur, dass diesmal das Spiel nicht aufgeht. Ich war sicher nicht der einzige Leser, der den Mörder oder die Mörderin gleich bei seiner/ihrer ersten Erwähnung erraten hat. Und das schleppt sich dann, leider, ohne den leisesten Knalleffekt bis zum Schluss hin. Ich habe sogar Anhang und Danksagungen noch in der Hoffnung auf eine überraschende Wende gelesen. Kommt die erst im Nachfolgeband? Wie ich sehe, ist vor wenigen Wochen A line to kill erschienen.
Natürlich schreibt Horowitz gut, natürlich ist sein Humor vom Feinsten, natürlich liefert er hervorragend treffende Beschreibungen von Personen und Situationen ab. Aber nächstes Mal bitte etwas spannender. Vielleicht überzeugt mich "A line to kill" wieder...
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