
Im Fall von "Cinq franc pièce" wird ein Clochard, der mit einem von ihm liebevoll "Martin" genannten Einkaufswagen durch Paris zieht und ranzige Naturschwämme verkauft, Zeuge, wie eine Frau erschossen wird. In "La nuit des bruts" verblüfft ein stockbesoffener, gut gekleideter Herr, der die Weihnachtsnach in der Ausnüchterungszelle der Polizei verbringt, mit Faktenwissen und hilft Danglard, mehr über das Schicksal der toten Frau in der Seine herauszufinden.
In "Salut et liberté" hockt ein seltsamer alter Mann - allem Anschein nach ein Obdachloser - auf der Bank vor dem Polizeipräsidium und spuckt Olivenkerne auf einen Laternenmast. Gleichzeitig erhält Kommissar Adamsberg anonyme Briefe, deren Schreiber sich selbst des Mordes bezichtigt. Dass beide Dinge etwas miteinander zu tun haben könnten, scheint völlig aus der Luft gegriffen.
Für Adamsberg dagegen haben sie natürlich miteinander zu tun. Und das ist eben der Unterscheid. Seine Methode besteht darin, abzuwarten, genau zu beobachten und hinzuhören, keine Schlüsse zu ziehen, sondern dem Bauchgefühl folgen und damit immer richtig zu liegen. Sprachliche Einfälle, witzige Dialoge und skurrile Figuren machen diese Geschichten lesenswert, auch wenn der Leser manche Wendungen nicht ganz nachvollziehen kann und eben alle Stories dem gleichen Muster folgen. Fazit: Nicht umwerfend, aber sehr unterhaltsam.