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Donnerstag, 3. September 2020

George Saunders: Fuchs 8

Fuchs 8 setzt sich an die Schreibmaschine und schreibt den Menschen einen Brief. Er erzählt darin von seinem Leben. Wie er die Menschen liebenlernte, als er der durch ein Fenster einer Mutter lauschte, die die ihren Kindern Geschichten vorlas. 

So lernte er die Sprache, der Menschen, aber natürlich nicht ihre Rechtschreibung. Er findet die Menschen "kul". Und Fuchs 8 neigt zu Tagträumen. Er gilt innerhalb seiner Gruppe von Füchsen als Außenseiter. 

So träumt er davon, dass die Menschen mit ihm am Tisch sitzen und sagen: "Fükse sind unsere Liblinstire" und sich fragen: "Warum nur, warum waren wir so dumm und haben den Hunt zu unserm meisten Haustir gemacht? - Und ich so: Das weis ich echt nicht."

Mit seinem Verständnis der Menschen und ihrer Sprache kann er seinen Artgenossen in der Gruppe helfen, glaubt er. Er führt seine Fähigkeiten dem Oberfuchs vor, der ist erstaunt.

"Und ich drauf: Korrekk, Alter, was das grat war war Mänschisch.

Und er so: Das ist zimlich gut, Fuks 8."

Fuchs 8 möchte den Menschen näherkommen. Doch die bauen eine Einkaufsmall mitten ins Fuchsgebiet, Sie machen die Natur platt und zerstören die Lebensgrundlage der Füchse. Viele von ihnen verhungern. Zu Fuchs 7 sind die Menschen sogar ganz besonders grausam. 

Fuchs 8, der Geschichten mit Happy End eigentlich liebt, verliert viel von seiner Hoffnung verloren. Als er den Brief an die Menschen schreibt, ist er nicht mehr unschuldig wie zu Beginn. Dieser Fuchs ist sehr weise. Er bringt die einfachen Wahrheiten auf den Punkt. Weiß viel von Zusammenleben und Rücksicht.

Vor allem die Sprache ist unfassbar anrührend: Frank Heibert ist hier eine so geniale Übersetzung  gelungen, dass Fuchs 8 auch in deutscher Sprache ein ganz großes Kunstwerk ist. 




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