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Dienstag, 8. September 2020

Christian Grawe: Theodor Fontane. 100 Seiten

Noch ein Fontane-Buch, das ich zur Vorbereitung auf meinen Literaturführer Berlin erlesen! durchgeackert habe. Aber dieses ist wirklich empfehlenswert, bietet es doch einen wunderbar leichten, lesbaren und dennoch tiefergehenden Einblick in Fontanes Leben und Werk. Der Autor, emeritierter Professor für deutsche Literatur an der Universität Melbourne, transportiert seine große Sympathie für den märkischen Schriftsteller, ist aber keineswegs unkritisch.

Ein weites Feld. Das ist nicht nur der Standardspruch von Effi Briests Vater, das ist auch vieles im Leben und Werk Fontanes. Journalist und Romancier, Kriegsberichterstatter und Theaterkritiker, Revoluzzer und stockkonservativer Verehrer des preußischen Landadels, Englandfreund und Brandenburg-Wanderer. Wo steht Fontane in der Literaturgeschichte? Wie sind Landschaften, Gegenstände Namen, Musik, Dialoge in seinem Werk zu deuten? Welche Rolle spielen Sexualität und Religion? Die kurzen Kapitel geben perfekt Aufschluss und machen große Lust, sich in Fontanes Schmöker zu vertiefen. 

Dafür gibt Grawe dem Leser sogar einen Fahrplan mit: er bewertet die Romane Fontanes in einem subjektiven Ranking - von Effi Briest, 5 Sterne, bis Ellernklipp, 1 Stern - der Lesenswürdigkeit.

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