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Samstag, 4. April 2020

Ricarda Huch: Der letzte Sommer

Eine leichte Sommergeschichte, die in Wirklichkeit abgründig und tragisch ist - das hat Hakan Nesser nicht erfunden. Ricarda Huch lieferte in dieser 1910 erschienenen Novelle ein grandioses Vorbild.

Russland kurz nach der Jahrhundertwende: Der Gouverneur von Sankt Petersburg verbringt den Sommer mit seiner Frau und den drei fast erwachsenen Kindern Welja, Katja und Jessika auf dem Land. Aus Angst vor Unruhen hat er die Universität schließen lassen. Einige rebellische Studenten wurden hingerichtet.

Weil der Gouverneur einen Drohbrief erhalten halt, dringt seine Frau darauf, ihm einen Beschützer an die Seite zu stellen. Die Wahl fällt ausgerechnet auf den Studenten Lju. Der Anarchist Lju verfolgt den geheimen Plan, den Gouverneur zu ermorden.

Die Novelle besteht aus Briefen der sechs Hauptpersonen. Die Frau des Gouverneurs plagen unbestimmte Vorahnungen, Jessika und Katja verlieben sich in Lju, während dieser im Briefwechsel  mit seinem Kumpanen in Petersburg die Mordpläne immer weiter konkretisiert. Die Stimmung wird bedrohlicher, gereizter und läuft unaufhaltsam auf den Höhepunkt zu...


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