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Mittwoch, 7. August 2019

Lucy Clarke: Das Haus, das in den Wellen verschwand

Spannend und stimmig erzählt ist diese Geschichte um eine  zusammengewürfelte Gruppe Rucksackreisender, die auf einem Segelboot durch die Südsee kreuzt.

Auf der Blue segeln die Neuseeländer Aaron und Danny, der Franzose Joseph, der Deutsche Heinrich und die Kanadierin Shell gemeinsam Richtung Neuseeland. Die Handlung setzt auf den Philippinen ein, wo die beiden Engländerinnen Kitty und Lana (aus ihrer Sicht ist die Geschichte erzählt) zufällig auf die Blue stoßen und Teil der Crew werden.

Es wird gekifft, geküsst, gekocht, geplaudert, geschwommen, die Sonne glitzert und versinkt malerisch im Meer. Aber es gibt auch Streit, schwere See und Suchtprobleme. Langsam wird klar, was alle Reisenden gemeinsam haben: Sie sind vor etwas geflohen. Aber Danny sagt es richtig: "Man geht nicht zurück. Man geht weiter."

Dramatisch entwickelt sich die Situation auf der Überfahrt nach Palau: Plötzlich fehlt ein Mitglied der Besatzung. Was geschehen ist (ein Unfall? ein Verbrechen? Selbstmord?), erfährt der Leser nach und nach. Wie bei einem Puzzle, dessen Stücke sich zusammenfinden. Jeder, der schon eine große Reise unternommen hat, kennt das Gefühl, zurückgeworfen zu sein auf die Fragen: Was mache ich hier? Was ist mein Antrieb? Was bedeutet mir eigentlich etwas? Die Autorin lässt in ihrem geschickten Plot in zwei verschiedenen Zeitebenen die Motive, die hinter allem stecken, deutlicher und deutlicher hervortreten: Familie und Geld.

Nun ist Lucy Clarke keine große Stylistin. Das Buch liest sich manchmal wie die große Phrasenparade. Da macht sich Unbehagen in den Gedanken breit, Rucksäcke werden zigfach "gehievt", heiße Tränen rinnen über die Wangen, das Blut gefriert in den Adern. Rutscht auch das Herz in die Hose? Ich kann es nicht beschwören, bin aber fast ganz sicher, dass die Formulierung auch vorkommt. Ohne solche Fehlgriffe wäre das Das Haus, das in den Wellen verschwand noch besser.

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