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Donnerstag, 21. September 2017

Charles Foster: Der Geschmack von Laub und Erde

Klar, so etwas macht nur ein Engländer. Charles Foster, Tierarzt, Anwalt, Ethikprofessor, Schriftsteller und Reisender, beschreibt in diesem Buch minutiös, wie er mit seinem achtjährigen Sohn Tage und Nächte in einem Erdhügel verbrachte, wie er auf Regenwürmern herumkaute, sich nackt in einem Hinterhof zusammenrollte wie ein Fuchs und im Fluss nach lebendigen Fischen schnappte. Um Tieren so nahe zu kommen wie noch keiner zuvor, versuchte Foster genauso zu leben wie Dachs, Otter, Fuchs, Rothirsch und Mauersegler.

Das Ganze dann höchst unterhaltsam zu erzählen und bei allem philosophischen Tiefgang selbstironisch zu sein - genau dann die Luft rauszulassen, wenn es zu pathetisch wird -, das kann ebenfalls nur ein Engländer. Wie fühlen Tiere, können wir überhaupt etwas über sie herausfinden? Leben wir in der selben Welt wie die Tiere? Was wissen wir überhaupt über uns Menschen? Können wir mit Tieren kommunizieren, können wir mit Menschen kommunizieren? Können wir etwas anderes sein als ein Mensch? Was unterscheidet uns von den Tieren? Gibt es etwas, das jeden von uns besonders macht?

Es macht eine Menge Spaß, über diese existenziellen Fragen nachzudenken, während man über Fosters groß angelegte "Tier-Versuche" liest. Der Ekel und das Belächeln weichen der Bewunderung - vor allem auch für Fosters fabelhafte Art, zu schreiben.

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