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Dienstag, 12. Mai 2015

Professor van Dusen im Spukhaus

Heute ausnahmsweise kein Buch, sondern ein Hörspiel. Hurra! Es gibt nach vielen Jahren Neues vom genialen Wissenschaftler und Amateurkriminologen Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen, auch die "Denkmaschine" genannt.

In den Jahren 1978 bis 1999 knackte der Professor 77 Hörspielfälle im Rias, später im Deutschlandradio. Die witzigen Abenteuer führten das schrullige Genie aus New York und seinen lebenslustigen, aber etwas dümmlichen Sidekick, den Reporter Hutchinson Hatch, rund um die Welt. Die Fälle, die der Autor Michael Koser zunächst nach Vorlagen des US-amerikanischen Schriftstellers Jacques Futrelle, später komplett selbst ersann, lehnten sich häufig an Detektivklassiker mit Helden wie Sherlock Holmes, Philip Marlowe oder Hercule Poirot an.

Jetzt hat Marc Freund  - laut Pressemitteilung in enger Abstimmung mit Michael Koser - ein neues Hörspiel geschrieben, das seit April erhältlich ist: Es ist das Jahr 1901. Schauplatz ist ein Spukhaus am Rand der Klippen Neuenglands, wo noch immer ein einst hingerichteter Pirat umgehen soll. Hutchinson Hatch und seine Freundin Penny De Witt - die in den alten Fällen nur eine Nebenfigur war - verbringen eine Nacht in dem Spukhaus, aus dem sie völlig überstürzt flüchten. Wie üblich muss schon ein Professor van Dusen kommen, um klarzustellen, dass 2+2 4 ergibt - immer und überall. Um die mysteriösen Morde - im Haus werden nacheinander mehrere ertrunkene Personen gefunden - aufzuklären, braucht er schon etwas länger.

Das neue Hörspiel trifft exakt den Ton der alten Folgen - als wären die altbekannten Helden nie weg gewesen. Die Atmosphäre passt. Als stilechte Requisiten kommen ein drahtferngesteuerter Edison-Phonograph, ein Zerrspiegel und ein Winton-Automobil zum Einsatz. Die Sprecher Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen und Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch machen ihre Sachen gut. Sogar die Musik stimmt.

Was die Story angeht, kann es "Professor van Dusen im Spukhaus" durchaus mit einigen (allerdings schwächeren) Folgen des Originals aufnehmen.  Die Dialoge haben - gelinde gesagt - Längen, die Auflösung ist nicht gerade umwerfend. Doch wie gesagt: Auch in Kosers 77 Folgen gab es schlechtere und bessere. Den Charme von legendären Abenteuern wie "Professor van Dusen und der Zirkusmörder", "Professor van Dusen spielt Weihnachtsmann","Van Dusens erster Fall" und "Augustus im Wunderland" erreicht das "Spukhaus" nicht.

Aber das kann ja noch kommen. Weitere Hörspiele, auch von Michael Koser selbst geschriebene, sind angekündigt.



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