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Samstag, 7. April 2012

Hermann Hesse: Magie des Buches

Dreitausend Buchkritiken hat Hermann Hesse veröffentlicht – das werde ich wohl nicht mehr schaffen. Aber ich lasse mich nicht entmutigen und nehme mir den Suhrkamp-Band „Magie des Buches“ vor. Es enthält Essays zum Thema Buch, Lesen und Literaur, die Hesse über die Jahre publiziert hat.

Ich gebe zu: Es ist für mich immer noch ein Genuss, macht mich glücklich und gibt mir das Gefühl, an Weisheit zu gewinnen, wenn ich Hesse lese. „Zu diesem Gebiete, wo ich vor Enttäuschungen ebenso sicher bin wie vor Sensationen, kehre ich von allen Ausflügen ins Älteste und Fernste immer wieder zurück“: Was Hesse in seinem Text „Lieblingslektüre“ (1945) über die deutsche Literatur von 1750 bis 1850 schreibt, kann ich für mich auf die Werke Hesses anwenden. Mit der Ausnahme, dass Sensationen bei diesem Autoren, der gerne als kindisch, kitschig und neoromantisch (als sei dies ein Schimpfwort) geschmäht wird, durchaus drin sind. Etwa, wenn er Worte findet, um die glasklaren Lehren der östlichen Philosophie in den abenteuerlich zerklüfteten Landschaften der Romantik blühen zu lassen.

Auch die in diesem Band zusammengefassten Betrachtungen sind gleichzeitig ein „Zen in der Kunst des Bücherlesens“ und eine energiegeladene Hymne an das große Gefühl und die schöne Sprache. Was gut ist, kommt von innen: Das gilt auch für Gedichte (Essay von 1918), die „Träume oder Tanzschritte oder Schreie einer Seele, Reaktionen auf Erlebnisse gestammelte Wunschbilder oder Zauberformeln, Gebärde eines Weisen oder Grimasse eines Irren“ sein müssen, und eben nicht „gewollte Erzeugnisse, Fabrikate, Pralinés für das Publikum.“

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