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Sonntag, 18. September 2011

Martin Suter: Allmen und die Libellen

Das ist ein sehr unterhaltsames Büchlein, in dem der Autor seinen Vorsatz eine "Hommage an den Serienkrimi" zu schreiben, ganz und gar gerecht wird. Ähnlich wie in Michael Kosers köstlicher Hörspielreihe "Professor van Dusen" gelingt es hier, mit den Klischees und bekannten Handlungsmustern zu spielen. Da geht der Slapstick ab: Wenn der Hosenträger  die tödliche Kugel abwehrt oder die Polizei den Helden genau dann  einer Verkehrskontrolle unterzieht, wenn er gerade Diebesgut auf dem Rücksitz hat.

"Da war er wieder, der Hotelmoment, den er so liebte: Aufwachen im Halbdunkel eines fremden Zimmers, und nicht wissen, wo man ist: in welcher Stadt, in welchem Land, auf welchem Kontinent. " - Das könnten Dashiell Hammett oder Raymond Chandler so geschrieben haben, Privatdetektiv Thomas Magnum würde es aus dem Off einstreuen. Der Bösewicht - der unverkäufliche weil gestohlene Kunstschätze hortet - breitet vor unserem Helden lang und breit seine Schandtaten aus. Herrlich: wie in einem echten James-Bond-Film.

Es macht Spaß, wenn ein Schelmenstück am Schluss ohne Wenn und Aber gelingt. So wie im Film "Der Clou" oder eben in diesem Buch. Als Pilot einer Seriengeschichte ist die Konstellation ideal: Ein versnobter Schönling, der zusammen mit seinem treu ergebenen Diener, der der eigentliche Strippenzieher ist, Antiquitätendieben auf die Spur kommt. Alles ist darauf angelegt, dass der maßlose Held irgendwann wieder in Geldprobleme kommt, dass er wieder verschwundene Schätze aufspüren musss…. Also dann - her mit dem zweiten Teil.

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