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Donnerstag, 13. April 2023

Hermann Joseph Roth: Schöne alte Klostergärten

Erschienen 1996. Herzstück des Buches ist ein wirklich lesenswerter Essay des Natur- und Kulturwissenschaftlers Hermann Josef Roth, selbst Zisterzienser. Er stellt allgemeine Betrachtungen über das Verhältnis von Pflanze und Mensch seinen Ausführungen über die Entwicklung der Klostergärten vom Mittelalter bis zur Barockzeit voran. Alles, was an Zeugnissen von der Gartenkultur der Mönche und Nonnen erhalten ist - der Klosterplan von St. Gallen, der Plan des Kölner Dominikaners und Universalgelehrten Albertus Magnus, der selbst mit Pflanzen experimentierte, das Kräutergedicht des Reichenauer Abtes Wahlafrid Strabo oder das Kräuterbuch des früheren Kartäusers Otto Brunfels - stellt der Autor vor.

Gärten, das hält er fest, besitzen immer auch einen theologischen Sinn. Sie sind Raum für Betrachtung und Meditation. Den Pflanzen kommt stets religiös-symbolische Bedeutung zu - neben ihrer Nützlichkeit für die Liturgie sowie natürlich Ernährung und Heilkunde. Eine schöne Auflistung (sehenswerter) Klostergärten der in Deutschland, Österreich und der Schweiz rundet das Buch ab.

Dazu hat der Fotograf Werner Richner stimmungsvoll Klosteranlagen, Beete und bewachsene Kreuzgänge in ganz Europa eingefangen. Wirklich schade, dass die Bilder offenbar weitgehend unabhängig vom Text ausgewählt wurden und in keiner wirklichen Beziehung zu diesem stehen. Wäre es doch an einigen Stellen sehr sinnvoll gewesen, das Beschriebene bildlich vor Augen führen. 

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