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Dienstag, 7. Juni 2022

Gertrud Scherf: Zauberpflanzen, Hexenkräuter

Meine Begeisterung für Kräuter hat nicht in erster Linie mit ihrer möglichen Nutzung zum Kochen, Würzen, Heilen oder auch Basteln zu tun - auch, wenn das alles natürlich faszinierende Anwendungsmöglichkeiten sind und ich versuche, auch auf diesen Gebieten etwas zu lernen.

Was mich aber schon immer fasziniert hat, war das eigene Leben der Pflanzen, ihre Persönlichkeit, die Geschichten, die sie erzählen, die Sagen und Legenden, die sich um sie ranken. Dafür ist dieses Buch ein hervorragender Begleiter.

Es stellt eine Vielzahl von Zauberkräutern in einzelnen Kapiteln vor. Detailgenaue Fotos sowie sorgfältig ausgesuchte, alte und neue Illustrationen ergänzen die Texte. Es finden sich Fakten über botanische Eigenschaften, pharmazeutische Verwendung, auch berauschende und halluzinogene Wirkungen der Pflanzen oder ihre Verwendung in Ritualen und Kulten. Vor allem ist es ein unerschöpflicher Schatz an Märchen und Mythen, Volks- und Aberglauben, der dieses Buch zum spannenden Schmöker macht.

Verraten wird, dass laut alten Sagen Schlüsselblumen als Türöffner zu verborgenen Schätzen dienen. Oder, dass man laut dem Buch der Versammlung Maulwurzherz und Schöllkraut auf den Kopf eines schwer Kranken legen soll, um dessen Schicksal zu erfahren. Und dass nichts den Teufel besser vertreibt als der aromatische Duft von Quendel. Letzteres kann ich bestätigen.



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