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Samstag, 10. November 2018

Albrecht Dürer: Das Marienleben


Dass Bücher auch (fast) ohne Text fesseln können, zeigt dieses Bilderbuch aus dem Jahr 1511. Geschaffen hat es kein Geringerer als Albrecht Dürer zu einer Zeit, in der die Kunst des Lesens noch nicht sehr weit verbreitet war. Das Nürnberger Renaissance-Genie erzählt biblische Geschichten und Legenden aus dem Leben der Muttergottes

Und er macht das mit dem 20 ungeheuer fantasievollen Holzschnitten. Aus dieser vor seiner Zeit eher grobschlächtigen Darstellungsform  macht er eine hohe Kunst, fängt in feinen Linien packend Bewegungen, Emotionen, menschliche Abgründe ein.

Beim bewegenden Wiedersehen an der Goldenen Pforte in Jerusalem liegen sich Joachim und Anna,  Marias Eltern, innig vertraut in den Armen. Die heilige Familie flieht durch einen Zauberwald nach Ägypten. Jesus verabschiedet sich von einer tränenverquollenen Maria, bevor er den Leidensweg auf sich nimmt - eine Szene, die sich Dürer offenbar selbst ausgedacht hat.

Je genauer man hinschaut, desto mehr Details, Informationen und Geschichten entdeckt man. Man kann in den Grafiken dieses Buches durchaus auch lesen. 


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